Kurzdrehautomaten für die industrielle Fertigung
Funktionsweise eines Kurzdrehautomaten
Ein Kurzdrehautomat ist eine spezialisierte CNC-Drehmaschine zur Serienfertigung kurzer, rotationssymmetrischer Präzisionsteile aus Metall. Typischerweise verarbeitet er Werkstücke mit einer Länge von bis zu etwa dem Dreifachen des Durchmessers (CNC Drehmaschine für Kleinteile).
Kurzdrehautomaten arbeiten hochproduktiv und präzise. Der Bearbeitungsprozess beginnt mit dem Einspannen von Rundmaterial, das aus einer Stange zugeführt wird. Diese Stange wird über einen Stangenlader automatisch nachgeschoben. Die Werkzeuge sind auf Revolvern oder linearen Schlitten montiert und führen verschiedene Arbeitsschritte wie Drehen, Bohren, Fräsen, Gewindeschneiden oder Abstechen aus. Oft erfolgt die Bearbeitung in mehreren Achsen gleichzeitig, wodurch Zykluszeiten erheblich verkürzt werden können.
Vorteile eines Kurzdrehautomaten
Dank modernster Steuerungstechnik sind Kurzdrehautomaten in der Lage, komplexe Geometrien mit sehr engen Toleranzen herzustellen. Die Maschinen arbeiten oft mannlos im Mehrschichtbetrieb und sind mit Überwachungssystemen wie Werkzeugbruchkontrolle oder automatischer Maßkontrolle ausgestattet. Auch Rückseitenbearbeitung mit einer Gegenspindel ist möglich, sodass das Werkstück komplett in einer Aufspannung gefertigt wird.
Aufbau eines Kurzdrehautomaten
Die Hauptspindel ist feststehend gelagert und treibt das Werkstück an. Ein Werkzeugrevolver oder Linearschlitten nimmt verschiedene Zerspanwerkzeuge auf. Optional ist eine Gegenspindel für Rückseitenbearbeitung vorhanden. Der Stangenlader versorgt die Maschine automatisch mit Rohmaterial. Die CNC-Steuerung ermöglicht präzise Bewegungsabläufe in mehreren Achsen. Weitere Bestandteile sind Kühlschmiermittelzufuhr, Späneförderer, Werkzeugvermessungssysteme und oft eine Schallschutzkabine. Moderne Modelle verfügen über Automatisierungslösungen wie Werkstückgreifer oder kameragestützte Qualitätssicherungssysteme.
Anwendungen in der industriellen Fertigung
Kurzdrehautomaten finden breite Anwendung in der industriellen Serienfertigung, insbesondere in der Automobilindustrie, Medizintechnik, Elektronik, Feinmechanik, Luftfahrt, Hydraulik- und Pneumatiktechnik sowie im Maschinenbau. Überall dort, wo hohe Stückzahlen kleiner, präziser Drehteile benötigt werden, ist der Kurzdrehautomat die Maschine der Wahl.
Typische Werkstücke sind:
- Achszapfen
- Ventilnadel
- Steckergehäuse
- Schrauben
- Bolzen
- Buchsen
- Lagerhülsen
- Düseneinsätze
- Kontaktstifte
- Sensorhalterungen
- Hydraulikadapter
Diese Teile weisen meist komplexe Konturen auf und erfordern enge Maßtoleranzen sowie perfekte Oberflächenqualität.
Durch seine Fähigkeit zur Komplettbearbeitung in einer Aufspannung ist der Kurzdrehautomat besonders effizient und wirtschaftlich – ideal für wiederholgenaue Fertigung bei geringem Ausschuss.
Unterschiede zwischen einem Kurzdrehautomaten und einem Langdrehautomaten
Das charakteristische Merkmal eines Kurzdrehers ist der feststehende Hauptspindelstock: Im Gegensatz zu Langdrehautomaten bewegt sich das Werkstück hier nicht axial während der Bearbeitung. Stattdessen erfolgen alle Bearbeitungsoperationen durch die Bewegung der Werkzeuge entlang der Werkstückachse.
- Kurzdrehautomat (Kurzdreher): Bietet schnellere Bearbeitungszeiten und ist oft flexibler in der Serienproduktion komplexer Teile. Kurzdrehautomaten sind spezialisiert auf Werkstücke mit:
- Längen bis etwa 200 Millimeter
- Durchmessern zwischen ca. 10 und 65 Millimetern
- Buchsen
- Bolzen
- Fittings
- Langdrehautomat (Langdreher): Eignet sich für lange und dünne Werkstücke mit hoher Präzision durch eine bewegliche Spindel und Führungsbuchse. Typische Werkstückabmessungen:
- Längen von mehreren hundert Millimetern
- Durchmesser von wenigen Millimetern bis ca. 32 Millimeter
- Wellen
- Schrauben
Unterschiede zwischen einem Kurzdrehautomaten und einem Mehrspindel-Drehautomaten
Ein Mehrspindeldrehautomat (auch Mehrspindler oder Mehrspindeldrehmaschine genannt) besitzt mehrere Hauptspindeln – typischerweise 4, 6 oder 8 – die in einem Spindelstock-Rundtisch angeordnet sind. Jede Spindel übernimmt dabei einen Teil des Bearbeitungsprozesses, während das Werkstück von Station zu Station weitertransportiert wird. So kann an jeder Spindel ein anderer Bearbeitungsschritt gleichzeitig stattfinden. Das reduziert die Zykluszeit pro Teil erheblich.
Die Unterschiede in Kurzfassung:
- Kurzdreher: eine Hauptspindel (evtl. mit Gegenspindel), lineare Bearbeitung mit festen oder beweglichen Werkzeugen.
- Mehrspindler: mehrere Hauptspindeln, rotierende Bearbeitungsstationen, parallelisierte Bearbeitung mehrerer Werkstücke.
Beiden Maschinentypen haben gemeinsam ist die Konzeption für die Serienfertigung kleiner bis mittlerer Präzisionsteile, daher kommen sie oft in denselben Branchen zum Einsatz, etwa in der Automobilindustrie oder Elektrotechnik.
Werkzeuge, Zubehör und Betriebsmittel für einen Kurzdrehautomaten
Im Kurzdrehautomaten kommen je nach Bearbeitungsanforderung zahlreiche Werkzeuge zum Einsatz: Drehmeißel, Bohrer, Gewindeschneider, Reibahlen, Fräswerkzeuge, Abstechwerkzeuge, Einstechwerkzeuge, Ausdrehwerkzeuge, Rückwärtsbohrer und Gewindeformer. Diese Werkzeuge sind oft modular aufgebaut und auf schnellen Wechsel optimiert. Viele Maschinen nutzen zudem angetriebene Werkzeuge, um Querbohrungen oder Fräsoperationen durchzuführen. Die Werkzeugauswahl richtet sich nach Werkstoff, Geometrie und Toleranzanforderung des Werkstücks.
Für den reibungslosen, automatisierten Betrieb eines Kurzdrehautomaten sind verschiedene Zubehörteile und Betriebsmittel erforderlich: Ein automatischer Stangenlader ist essenziell für die Serienfertigung. Zusätzlich werden hochwertige Spannmittel, Werkzeughalter, Kühlmittel (meist Emulsion oder Öl), Späneförderer und Filteranlagen benötigt. Mess- und Kontrollsysteme, wie Messtaster oder Kameraeinheiten, unterstützen die Prozesssicherheit. Optionales Zubehör wie Werkstückgreifer, Sortiereinheiten oder Automatisierungssysteme steigern die Produktivität weiter. Regelmäßige Wartung sowie der Einsatz geeigneter Schmierstoffe und Reinigungsmittel sind für den langfristigen, störungsfreien Betrieb unerlässlich.
Führende Hersteller von Kurzdrehautomaten
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Auswahl des passenden Kurzdrehautomaten
Möchten Sie einen Kurzdrehautomaten kaufen, sind mehrere wichtige Merkmale und Spezifikationen zu berücksichtigen.
- Zentrale Merkmale sind der maximale Stangendurchmesser, die Anzahl der Achsen und die Ausstattung mit Gegenspindel oder angetriebenen Werkzeugen.
- Ebenso entscheidend ist die Stabilität des Maschinenbetts, da sie die Präzision maßgeblich beeinflusst.
- Ein schneller Werkzeugwechsel, kurze Rüstzeiten und eine moderne CNC-Steuerung erhöhen die Effizienz.
- Wichtig sind auch die Schnittgeschwindigkeit, Eilganggeschwindigkeit und Wiederholgenauigkeit.
- Für die Serienfertigung ist ein automatischer Stangenlader nahezu unverzichtbar.
- Optional können Prozessüberwachung, Werkstückvermessung und Automatisierungslösungen integriert werden.
- Ebenso sollte die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und der Service des Herstellers berücksichtigt werden, um lange Stillstandszeiten zu vermeiden.
- Schließlich spielt die Energieeffizienz zunehmend eine Rolle bei der Kaufentscheidung.
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